Farbe ist die wichtigste Dimension in der Malerei von Brigitte Spanblöchel-Glass.
Der erste Eindruck ist geprägt von einer sinnlichen Farbintensität. Die mehrschichtig aufgetragenen Farben haben etwas Haptisches, das man berühren möchte und etwas Changierendes, sobald der Betrachter die Position wechselt. So wirken die Farben und Strukturen immer wieder anders.
Doch die Künstlerin lässt das Material, die Farben, collageartige Fragmente, grafische Intarsien, auch selber arbeiten. So ist die Farbe hier weniger Mittel zur Gestaltung als eine eigendynamische kreative Kraft. Durch die eingesetzte, vielschichtige Farb- und Formgebung entsteht eine aufsteigende, pulsierende Dynamik, sie evoziert dabei eine Schwerelosigkeit im Raum.
Konsequent inszeniert Brigitte Spanblöchel-Glass in ihrer Malerei gerade das Moment des auratischen Aufgeladenseins. So verinnerlicht sie die Idee, dem Betrachter nicht vorzugeben, was er zu sehen hat, vielmehr ihn auf sich selbst zurück zu führen, sich aus dem Raum der Verpflichtungen zur Rationalität zu entfernen. Gerade das macht die Einzigartigkeit im Werk der Künstlerin aus.
ART HISTORY CONSULTING, Dr. Barbara Aust-Wegemund